Schon vor der Umstellung auf die Oberschule war das Fördern und Fordern sowie das Bemühen um das Erreichen eines optimalen Abschlusses ein Schwerpunkt des gesamten Kollegiums der Realschule in Delligsen. Mit der Einführung der Oberschule rückte auf Grund des Kurssystems und der deutlich heterogener werdenden Gruppen dieser Schwerpunkt erneut in den Fokus.

Das aus der Realschule übernommene Motto

„Lernen, leben lernen, zusammen leben lernen“

wurde durch die Bildung einer jahrgangsbezogenen Oberschule eine neue Bedeutung beigemessen.
Zusammen leben lernen!
Diesem Motto verpflichtet, wurde intensiv an didaktischen und methodischen Schwerpunkten gearbeitet, um jedes Kind dort abholen zu können, wo es erforderlich ist.
Inzwischen hatte sich das Kollegium mit dem Thema Leitbildgestaltung erneut intensiv auseinandergesetzt und eine noch treffendere Formulierung erarbeitet.

So entstand das neue Motto:

„Du bist uns wichtig und hier genau richtig!“

 

Die Aussage, dass an der Oberschule Delligsen

alle Schüler, ganz gleich mit welchen Voraus-

setzungen, willkommen sind, sollte dadurch unter-

strichen werden. Offenheit und die Akzeptanz

von Unterschieden haben eine entscheidende Bdeutung

für das Kollegium.

Leitbild mit Leitideen:

Wir pflegen einen wertschätzenden Umgang, der von Respekt und Toleranz geprägt ist.

Das zeigt sich bei uns

  • in der Förderung der sozial-emotionalen Persönlichkeitsentwicklung in intensiver Zusammenarbeit mit den Sozialpädagoginnen an beiden Standorten (Gruppenstunden, Lions Quest, Präventionsveranstaltungen).
  • in einem angstfreien und familiären Lernumfeld.
  • in der vertrauensvollen Zusammenarbeit mit den Eltern.

Wir unterstützen unsere Schülerinnen und Schüler in ihrer Berufsorientierung.

Das zeigt sich bei uns

  • in der Vorbereitung und Durchführung mehrerer Praktika und Betriebserkundungen, in Zusammenarbeit mit dem BIB.
  • in hohen Vermittlungsquoten in Ausbildungsstellen, auch in Zusammenarbeit mit einem Berufseinstiegsbegleiter.
  • in bestehenden Kooperationen mit der BBS Alfeld.

Wir vermitteln eine fundierte Allgemeinbildung.

Das zeigt sich bei uns

  • durch intensive Arbeit in kleinen, nach Leistung differenzierten Lerngruppen.
  • durch regelmäßiges Methodentraining als Grundlage für methodisch vielfältiges und selbständiges Arbeiten im Unterricht.
  • durch dem Alter angemessene, Schülern zugewandte Schwerpunktbildung an den zwei unterschiedlichen Standorten.

Wir sind eine Schule mit starker regionaler Verankerung.

Das zeigt sich bei uns

  • durch vielfältige Kooperationen mit umliegenden Betrieben und sozialen Institutionen.
  • durch die Einbindung der Schule in den Ort und die Region (u.a. Sozialpraktikum).
  • durch das „Generationsübergreifende Lernen“ als Umweltschule (Schüler schulen Senioren, Senioren AG, Guss AG).

Seit Entstehung der Oberschule Delligsen im Schuljahr 2011/2012 wurde von Jahrgang 5 bis 10 jahrgangsbezogen unterrichtet. Im Schuljahr 2016/2017 verließen die ersten Oberschüler/innen unsere Schule. Da es weiterhin unser Bestreben ist, den Schülerinnen und Schülern einen bestmöglichen Abschluss sowie optimale Lernchancen zu ermöglichen, mussten wir in unserem stetigen Reflexionsprozess feststellen, dass wir diese Ziele nur erreichen können, wenn wir eine Veränderung unserer schulischen Strukturen vornehmen. Aus diesem Grund sollen die Jahrgänge 5 bis 8 weiterhin jahrgangsbezogen, jedoch der Jahrgang 9 und 10 schulzweigbezogen unterrichtet werden. So kann das System Oberschule optimal genutzt werden und die Vorteile beider Optionen zu einem Gesamtkonzept geformt werden.

Folgende Grundsätze sollen deshalb für die Oberschule Delligsen mit Außenstelle Duingen ab dem Schuljahr 2019/2020 gelten:

Grundsätze

Die Oberschule Delligsen/Duingen ist eine offene Ganztagsschule im ländlichen Raum, die Schülerinnen und Schülern von Klasse 5 bis Klasse 10 zum bestmöglichen SEK I Abschluss führt und den Übergang zu weiterführenden Schulen ebnet, um einen höherwertigen Abschluss (Abitur) zu erreichen. Auch die Berufswahl wird intensiv begleitet und auf berufsbildende Schulen vorbereitet.

Ziel ist es, dass am Ende der 10. Klasse alle Schülerinnen und Schüler qualifiziert wissen, wie ihr weiterer be­ruflicher oder schulischer Weg gestaltet werden soll.

Während der Schulzeit werden die Schüler und Schülerinnen optimal gefördert und ge­fordert. Neigungen und individuelle Stärken werden auch durch Zusatzangebote gefördert, indivi­duelle Schwächen der Schüler im Lernbereich oder im sozial-emotionalen Bereich werden mit besonderen Konzepten und Zusatzangeboten unterstützt.

Schulsozialarbeiter, Berufseinstiegsbegleiter und außerschulische Mitarbeiter unterstützen und bereichern die Erziehungsarbeit.

Weitere Schwerpunkte sind:

Fördern an der Oberschule soll die Behebung der Lerndifferenzen zwischen stärkeren und schwächeren Schülern/innen sowie die Stärkung von besonderen Befähigungen durch Bereitstellung zusätzlicher Lernangebote für leistungsstärkere Schüler/innen beinhalten.

Angestrebt wird eine ganzheitliche Förderung, die neben dem kognitiven Bereich auch die sozialen Kompetenzen (Gruppenstunden mit Sozialpädagogin) stärken soll.

In den Klassen 5 bis 7 soll die Klassenlehrerin/der Klassenlehrer möglichst viele Unterrichtsstunden in ihrer/seiner Klasse erteilen. Gleichzeitig sollen im Verlauf des Vormittags wenig Lehrerwechsel vorkommen. Gemäß des Leitbildes soll vor allem in Gruppen gelernt werden.

Mit dem Wechsel an die Hauptstelle findet eine neue Orientierung mit Blick auf den Abschluss statt.

Organisation

Jahrgang 5/6 – Ankommen und Orientierung

In diesen ersten beiden Jahrgängen ist es von besonderer Bedeutung, dass die Schülerinnen und Schüler an der neuen Schule ankommen, sie sich kennenlernen und eine gemeinsame Basis an Kenntnissen und Fähigkeiten gelegt wird.

Jahrgang 5:

Alle Schülerinnen und Schüler werden jahrgangsbezogen unterrichtet. Die Differenzierungen in den unterschiedlichen Leistungsmöglichkeiten der Schüler werden innerhalb des Unterrichts durch verschiedene Niveaus im Lernstoff durchgeführt.

Für die Schülerinnen und Schülern soll der Start an der neuen Schule so konfliktfrei wie möglich erfolgen. Aus diesem Grund findet eine Einführungswoche statt, in der nicht nur ein ausführliches Kennenlernen ermöglicht, sondern eine erste Gruppenfindung unterstützt und besonders gefördert werden sollen.

Schwerpunkte dieser Einführungswoche sind eine Schulrallye (Orientierung in der Schule und auf dem Schulgelände), der Schulvertrag, das Hausaufgabenheft, erste Regelvereinbarungen, ein gemeinsames Frühstück sowie ein Aktionstag in der ländlichen Umgebung. An diesem Aktionstag stehen Gruppenerfahrungen und zum Beispiel das gemeinsame Gestalten eines Land-Art-Projektes im Vordergrund.

In dieser Woche werden auch unterschiedliche Lernmethoden vertieft oder in Erinnerung gerufen, damit die Schülerinnen und Schüler beim Lernen auf gemeinsame Grundlagen zurückgreifen können. (Mappenführung, Führen des Hausaufgabenheftes).

Es gilt das Klassenlehrer-Prinzip. Die Klassenlehrerin/der Klassenlehrer hat möglichst viele Stunden in der eigenen Klasse und begleitet sie so in vielen Fächern. Gleichzeitig wird darauf geachtet, dass insgesamt wenige Kollegen in einer Klasse unterrichten. Es werden Jahrgangsteams gebildet, die auf fachbezogener Ebene arbeiten, aber auch in pädagogischen Konferenzen zusammenkommen. Dies beinhaltet auch eine intensive Zusammenarbeit mit den Förderschullehrern/innen.

Es gilt die parallele Unterrichtsplanung. In den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik arbeiten die Kolleginnen und Kollegen parallel und schreiben dieselben Arbeiten, möglichst an denselben Tagen. Damit soll für die Schülerinnen und Schüler ein vergleichbares Arbeitsniveau geschaffen werden. So können die Schülerinnen und Schüler möglichst objektiv in das Kurssystem eingeteilt werden.

Jahrgang 6

Die Schülerinnen und Schüler werden in den Fächern Englisch und Mathematik in auf zwei Leistungsniveaus unterrichtet. Es findet eine Einteilung in Grund- und Erweiterungskurse (G- und E- Kurs) statt. Im Grundkurs wird nach den Vorgaben des KC für die Hauptschule und im Erweiterungskurs nach den Vorgaben des KC für die Realschule gearbeitet. Ein Wechsel kann zu jedem Halbjahr stattfinden.     Die Entscheidungen trifft die Klassenkonferenz auf Vorschlag der Fachlehrerin oder des Fachlehrers unter Berücksichtigung der Noten der schriftlichen, mündlichen Leistungen und anderen fachspezifischen Lernkontrollen sowie der Gesamtpersönlichkeit der Schülerin oder des Schülers.

Leistungsstarke Schüler können Französisch als zweite Fremdsprache (4 stündig) wählen. Schüler, die sich nicht für die zweite Fremdsprache entscheiden, nehmen an 2 Wahlpflichtkursen teil.

Jahrgang 7 und 8 – Ausrichtung und Beratung

Die Schülerinnen und Schüler werden weiterhin jahrgangsbezogen unterrichtet. In den Fächern Englisch und Mathematik bleiben die zwei Fachleistungskurse (Grundkurs und Erweiterungskurs). Alle anderen Fächer werden weiterhin gemeinsam für alle unterrichtet.

Jahrgang 7

Nun beginnt eine erste berufliche Orientierung. In Zusammenarbeit mit der Berufsbildenden Schule in Alfeld findet ein Kompetenzfeststellungsverfahren statt, in dem die Schülerinnen und Schüler eine Einschätzung bezüglich ihrer besonderen Fähigkeiten und Neigungen erhalten. Es finden die ersten Beratungsgespräche bezüglich der Ausrichtung im 9. Jahrgang statt. Die Erziehungsberechtigten sowie die Schülerinnen und Schüler sollen so früh wie möglich darüber in Kenntnis gesetzt werden, von welchen Voraussetzungen man ausgehen muss. Es soll schon in diesem Jahrgang erörtert werden, welche schulischen Chancen existieren bzw. welche Verbesserungen zu einem höherwertigen Abschluss führen können. Eine transparente und offene Gestaltung der Beratung in Kombination mit der individuellen Lernentwicklung soll etabliert werden.

Jahrgang 8

Mit dem Unterrichtsfach Deutsch wird der dritte Fachleistungskurs gebildet. Am Ende des 8. Jahrganges werden die Schülerinnen und Schüler auf der Grundlage der Zeugnisse und der Lernberichte für den Übergang in den 9. Jahrgang beurteilt. Auch in diesem Jahrgang findet zusätzlich zu den Elternsprechtagen ein Beratungsgespräch bezüglich der Schulzweigzuweisung statt. Dieses findet im ersten Halbjahr statt, damit die Schüler-innen und Schüler noch genügend Zeit für die Optimierung ihrer Leistungen haben.

Jahrgang 9 und 10 – Berufsorientierung und Abschluss

Im 9./ 10. Jahrgang sind die Schüler in hauptschulbezogene und realschulbezogene Zweige bzw. Klassen eingeteilt. Am Ende des 9. Jahrgangs können die Hauptschüler einen Hauptschulabschluss erwerben. Wenn die  Leistungen dem nötigen Niveau entsprechen können sie in den 10. Jahrgang versetzt werden und somit auch den Realschulabschluss anstreben.

Die Schülerinnen und Schüler im Realschulzweig wählen im 9. und 10. Schuljahr einen Profilschwerpunkt (Fremdsprachen oder Wirtschaft oder Gesundheit und Soziales oder Technik). Sie bereiten sich zugleich aber auch theoriebezogen auf den Realschulabschluss oder in vielen Fällen auf den „Erweiterten“ vor, der den Übergang in die gymnasiale Oberstufe ermöglicht. Alle Abschlüsse, die es an der Haupt- und Realschule gibt, können von den künftigen Oberschülern erworben werden. Der Weg ist nun individueller und flexibler.

Durch diese Struktur bleiben die Schüler in den meisten Stunden zusammen, können sich gegenseitig unterstützen und werden nicht wie an der Haupt- oder Realschule unnötig früh in ihrer Entwicklung festgelegt. Sogenannte „Spätentwickler“, die am Ende des 4. Schuljahr noch nicht ihr gesamtes Potential ausgebildet haben oder zu diesem Zeitpunkt noch zu kindlich-verträumt sind, haben auf diese Weise die Möglichkeit, sich mindestens vier Jahre länger als bisher zu entfalten und ihre Stärken auszubilden.

Infoblatt 1 für die Erziehungsberechtigten

Infoblatt 2 für die Erziehungsberechtigten

Kein frühes, pauschales Einordnen in Hauptschule oder Realschule

Jahrgang 5-8:

Die Schülerinnen und Schüler haben die Chance

ihre Entwicklungsmöglichkeiten voll auszuschöpfen.

Spätzünden möglich!

Endgültige Schulformeinteilung erst Ende Klasse 8

Jahrgang 9-10:

Die Schülerinnen und Schüler unterliegen den Bestimmungen für die Hauptschule und Realschule. Alle Schülerinnen und Schüler haben viele Möglichkeiten einen bestmöglichen Abschluss zu erlangen.

Es werden die gleichen Abschlussarbeiten wie in der Haupt- oder Realschule geschrieben.

Wir vereinen

die Vorzüge von Haupt- und Realschule sowie Oberschule!

Darüber hinaus…

… finden an unserer Schule Wahlpflichtkurse sowie Arbeitsgemeinschaften jahrgangs- und schulzweigübergreifend statt. Ebenso nehmen die Schülerinnen und Schüler gemeinsam an Projekten, Tagesfahrten, Klassenfahrten und an der Projektwoche teil. Somit ist gewährleistet, dass die Schulzweige weiterhin miteinander kooperieren und miteinander verbunden bleiben.

Welche Hilfen gibt es an der OBS Delligsen?

Wir verfolgen und dokumentieren die individuelle Lernentwicklung unserer Schülerinnen und Schüler und setzten die Ergebnisse in einem differenzierten Unterricht nach den Grundsätzen der Förderung und Forderung um.

Jeweils zur Mitte eines Schulhalbjahres finden Elternsprechtage statt. Hier wird in einer Bilanz des ersten Vierteljahres auf die Entwicklung der Schülerinnen und Schüler geschaut mit dem Ziel, Perspektiven mit Blick auf das nächste Zeugnis zu entwickeln.

Im 7. und 8. Jahrgang findet eine individuelle, auf die zukünftigen Schulformen bezogene Elternberatung statt.

Welche Vorteile bietet die OBS Delligsen?

Die Schulform ist durchlässig, die pädagogische Arbeit erfolgt teamorientiert und wir sind eine teilgebundene Ganztagsschule.

“Durchlässig” bedeutet, dass während der gesamten Schulzeit individuelle Stärken gefördert werden, um den für die Schülerinnen und Schüler bestmöglichsten Abschluss zu erzielen. Der Unterricht berücksichtigt Maßstäbe der inneren Differenzierung und die Schüler lernen und leben in einem gleichbleibenden und vertrauten Klassenverband.

„Teamorientierung“ bedeutet, dass alle Klassen von einem Klassenlehrerteam betreut werden und grundsätzlich möglichst wenige Lehrerinnen und Lehrer in einer Klasse unterrichten. Fach- und Klassenlehrerteams beraten sich in Konferenzen über pädagogische Grundsätze, fachlich- didaktische Arbeitsweisen und –inhalte und individuelle Lernentwicklungen.

“Ganztagsschule” heißt Kontinuität im Bereich des Nachmittagsangebotes, d.h. eine Verzahnung von verpflichtenden Ganztagsinhalten sowie eine Hausaufgabenhilfe bilden in Kombination mit attraktiven, auf Schülerinteressen aufbauenden Kursangeboten ein Gesamtkonzept.